Die Computertomographie stellt in der Medizin ein wichtiges bildgebendes Verfahren dar. Ärzte kürzen diese Untersuchungstechnik vielfach mit „CT“ oder „CT-Untersuchung“ ab. Es handelt sich um eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen, die das Gewebe (Knochen, Organe, Gefäße) in Schichten darstellt.
Zum Einsatz kommt eine CT-Untersuchung z.B. bei schweren Verkehrsunfällen (Polytrauma). So können Ärzte schnell und sicher Verletzungen von Knochen, inneren Organen oder auch Blutungen nachweisen oder ausschließen. Auch bei der genaueren Untersuchung von Tumorerkrankungen ist die CT das bildgebende Verfahren der Wahl.
Bei der CT-Angiographie handelt es sich um eine CT-Untersuchung, bei der ein spezieller Fokus auf das Blutgefäßsystem liegt. Da sich Blut allerdings von normaler Gewebeflüssigkeit nicht unterscheidet, ist die Gabe von Kontrastmittel notwendig.
Mit der CT-Angiographie ist es möglich, Dichteunterschiede, die zwischen den unterschiedlichen Geweben bestehen, bildlich darzustellen. So verfügt beispielsweise Wasser über eine andere Dichte als Knochen oder Luft.
Damit sich die Blutgefäße noch besser darstellen lassen, erhält der Patient wie bei der konventionellen Angiographie auch ein Kontrastmittel. Dabei handelt es sich um jodhaltige und strahlendichte Flüssigkeiten, die für Röntgenstrahlung nicht durchgängig sind.
Das Kontrastmittel verabreichen Ärzte kurz vor der CT-Untersuchung über eine Vene am Arm. So verteilt sich das Kontrastmittel mit dem Blutstrom in den Gefäßen. Diese lassen sich dann genau darstellen und untersuchen. Z.B. wenn es um Engstellen, Verschlüsse oder Blutungen geht.
Bei der CT-Angiographie (CTA) liegt der Patient in Rücklage auf der Liege, während sich das Gerät durch die kreisrunde Öffnung bewegt @ Dirk Rothe /AdobeStock
Eine weitere Variante stellt die MR-Angiographie dar, bei der die Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie) zur Anwendung kommt.
Eine CT-Angiographie kann gezielte Aufnahmen der Blutgefäße aus unterschiedlichen Körperregionen machen.
Dazu zählen vor allem:
- das Herz
- der Brustkorb
- das Becken
- die Bauchregion
- das Gehirn
- die Halsschlagadern
- die Schlagadern der Arme und Beine
Typische Erkrankungen und Zustände, bei denen eine CT-Angiographie zum Einsatz kommt, sind z.B.:
- Aussackungen der Hauptschlagader
- medizinisch Aortenaneurysma
- dargestellt wird die Größe und Ausdehnung des Aneurysmas und
- im Notfall auch, ob es geplatzt ist (Ruptur)
- Verengungen der Halsschlagadern
Hier untersuchen Ärzte Engstellen der Halsschlagadern genauer, um herauszufinden, ob eine Operation zur Verhinderung eines Schlaganfalls notwendig ist. Ab einem Engegrad von > 70% ist meistens die Operation empfehlenswert
Wenn es bereits zu einem Schlaganfall gekommen ist, kann die CT-Angiographie darstellen, ob und wo Gerinnsel im Gehirn bestehen
Hier geht es um die Darstellung der Beinschlagadern, insbesondere um Engstellen und Verschlüsse. Je nach Befund kann eine weitere Therapieempfehlung sinnvoll sein (z.B. Ballondilatation oder Bypassanlage)
Im Rahmen der Untersuchung kommt die moderne Mehrzeilen-Computertomographie zum Einsatz. Blutgefäße wie Arterien und Venen lassen sich mit schnell arbeitenden Computern segmentieren und in 3D-Darstellungen ausgeben, die frei rotieren. Während die Rohbilder stets schwarzweiß sind, lassen sich moderne Aufnahmen einfärben.
Zu den Vorteilen der CT-Angiographie gehört, dass kein Eindringen in den Körper des Patienten nötig ist. Eine unmittelbare Punktion, wie bei der klassischen Angiographie, findet nicht statt. Die Untersuchungstechniken sind für sämtliche Gefäßregionen gleich, sodass der Patient keine Unterschiede bemerkt.
Bei der MR-Angiographie (Kernspintomographie) liegt der Patient in einer langen Röhre. Beim CT handelt es sich um ein großes ringförmiges Gerät, das den Patienten umschließt. Die CT-Untersuchung geht deshalb viel schneller und ist auch für Patienten mit bekannter Platzangst geeignet.
Die CT-Angiographie ist besonders für Patienten geeignet, die einen Herzschrittmacher haben. Bei ihnen ist keine Kernspintomographie möglich. Außerdem profitieren sehr unruhige Patienten von ihr, für die eine lange Magnetresonanztomographie ebenfalls ungünstig wäre.
Die 3D-Darstellung der Koronararterien mittels CTA @ samunella /AdobeStock
Die Durchführung der CT-Angiographie findet in der Regel ambulant statt. Es gelten die gleichen Regeln wie bei anderen Untersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln. Wichtig ist hier, dass bekannte Allergien gegen Kontrastmittel mitgeteilt werden.
Dann ist es meist notwendig, bestimmte Medikamente zu geben, um eine allergische Reaktion (Luftnot, Übelkeit, Hautrötung, Schock) zu verhindern. Hier handelt es sich um Cortison sowie Wirkstoffe gegen Histamin (Antihistaminika), die der Patient kurz vor der Untersuchung erhält. Im Vorfeld der CT-Angiographie untersuchen Ärzte die Nierenfunktion des Patienten durch Blutabnahme und Laboranalyse.
Insgesamt nimmt die CT-Angiographie nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch. Für die Untersuchung legt sich der Patient auf einer Liege auf den Rücken.
Moderne CT-Geräte funktionieren im Multislice-Verfahren. Das bedeutet, dass sie mehrere Schichtbilder zur gleichen Zeit anfertigen. Bei neueren Geräten kommt zudem die sogenannte Low-Dose-Technik zur Anwendung. Diese benötigt nur noch 50 Prozent der Strahlung, um exakte Aufnahmen herzustellen.
Während der Untersuchung muss der Patient auf Anweisung des medizinischen Personals in bestimmten Zeitabständen seinen Atem anhalten.
Nach Ende der Untersuchung sollte der Patient viel trinken, um das Kontrastmittel rasch wieder auszuscheiden. Außerdem ist im Falle der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder einer Niereninsuffizienz eine Verschlechterung der Nierenfunktion im Bereich des Möglichen.
Zusammengefasst handelt es sich bei der CT-Angiographie um eine mittlerweile in nahezu allen Kliniken verfügbare Untersuchungstechnik für sämtliche Gefäßerkrankungen. Von Engstellen und Verschlüssen bis hin zu Blutungen.
Die Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels macht die Darstellung der Gefäße in jeder Körperregion möglich. Der Patient sollte allerdings bei einer bekannten Kontrastmittelallergie Medikamente einnehmen, um allergische Reaktionen zu verhindern.
Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist auch durchführbar, wenn der Patient Platzangst hat. Anschließend sollte der Patient viel trinken, um das Kontrastmittel auszuscheiden und die Nieren zu schonen.