Ein Schlaganfall entsteht meist infolge eines Blutgerinnsels, das ins Gehirn gewandert ist und dort eine Arterie verstopft. Eine weitere Ursache können geplatzte Blutgefäße sein, die zu Hirnblutungen führen und einen Schlaganfall nach sich ziehen.
Begleitet wird der Schlaganfall von neurologischen Ausfällen, die unterschiedliche Ausprägungen haben können, wie z.B. Zittern oder Taubheitsgefühle. Manche sind nur vorübergehend, andere dauerhaft.
Ein Schlaganfall verändert das Leben erheblich: Ein Großteil der Behinderungen von Patienten über 50 Jahre geht auf einen Schlaganfall zurück.
Durch einfache, aber konsequent durchgeführte Vorsorgemaßnahmen könnten gut 50 % aller Schlaganfälle verhindert werden. Zur Früherkennung eines Schlaganfalls ist es wichtig, die ersten Anzeichen zu kennen.
Besonders Risikogruppen sollten die Früherkennung von Schlaganfallrisiken in Anspruch nehmen. Diese Vorsorgeleistung wird von den meisten gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Großen Stellenwert hat die frühzeitige Erkennung von Veränderungen in den Blutgefäßen, die das Gehirn versorgen. Besonderes Augenmerk legen Mediziner auch auf die Beseitigung von Risikofaktoren. Bei einer medizinischen Schlaganfallberatung (Vorsorge-Check up) können diese aufgedeckt werden.
Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto wichtiger ist ein Schlaganfall-Check. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören
In vielen Fällen verstärkt sich das Schlaganfallrisiko durch eine allmähliche Verengung der Blutgefäße. Zerebrale Ischämie nennt man eine Minderdurchblutung des Gehirns mit Absterben von Nervenzellen. Diese kleinen Durchblutungsstörungen im Gehirn bleiben häufig unbemerkt.
Auch die zunehmende Verengung der Gefäße (Arteriosklerose) kann der Betroffene selbst kaum erkennen. Werden die ersten Warnsymptome nicht registriert, schreitet die Gefäßverengung voran. Ihre Früherkennung ist also Teil der aktiven Vorsorge und kann Leben retten.
Bei der Schlaganfallvorsorge werden die hirnversorgenden Arterien des Patienten vollständig untersucht. Das geschieht per Ultraschall (Dopplersonographie), mit der der behandelnde Arzt überprüft, ob eine Verengung der Gefäße vorliegt. Die Dopplersonographie ist eine Gefäßanalyse und eine Kernleistung von Neurologen.
Die Untersuchungsmethode gehört zu den IGel-Angeboten, ist also eine Wunschleistung. Das bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür nicht übernehmen, sofern es sich um eine Vorsorgeuntersuchung handelt. Dient sie der Diagnose bei Verdacht auf Schlaganfall, werden die Kosten übernommen.
Schon jetzt kann man durch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten Schlaganfällen vorbeugen. Eine weitere Möglichkeit ist die operative Gefäßerweiterung, die das Schlaganfallrisiko deutlich senkt.
Bei Bedarf kann eine Hirnstromkurve Hinweise auf eventuelle Störungen der Hirnfunktion in bestimmten Regionen geben.
Zur weiteren Diagnostik steht Ärzten auch die Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung. Sie stellt das Gehirn in dünnen Schichten dar, ist völlig schmerzfrei und arbeitet ohne Röntgenstrahlung. Die Untersuchung macht auch kleinste Veränderungen der Gehirnstrukturen sichtbar.
Mediziner konnten nachweisen, dass einem Schlaganfall bei einem Drittel aller Patienten eine transitorische ischämische Attacke (TIA) vorausgeht. Bei der transitorisch ischämischen Attacke handelt es sich um eine vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn.
Auch sie ist ein medizinischer Notfall. Der Betroffene sollte sich ebenfalls schnell ins Krankenhaus, noch besser in eine Spezialklinik, begeben.
Die Attacke wird durch ein kleines Blutgerinnsel erzeugt, das mit dem Blutfluss ins Gehirn gelangt und die Durchblutung einschränkt.
Die Attacke dauert etwa eine halbe Stunde und zeigt die gleichen Symptome wie ein „richtiger“ Schlaganfall:
- Sehen von Doppelbildern,
- plötzlicher Sehverlust auf einem Auge,
- Gangunsicherheit,
- Lähmungen oder Empfindungslosigkeit auf einer Körperseite,
- Lähmungen oder Empfindungslosigkeit der Extremitäten,
- Sprachstörungen,
- Ohrgeräusche,
- Schwindel oder Ohnmacht.
Normalerweise verschwinden die Symptome spätestens nach einem Tag, so dass die Krankheit häufiger fehlerhaft diagnostiziert wird. Bleibt die TIA unbehandelt, tritt sie immer wieder auf (rezidiv).
Als Vorbote eines drohenden Schlaganfalls muss sie ernst genommen werden: Das Schlaganfallrisiko ist in den vier Wochen nach der TIA sehr hoch. Patienten mit diesen Symptomen sollten umgehend Ihren Arzt aufsuchen. Der veranlasst weitere Schritte beim Spezialisten (Neurologen).
Häufig liegt dem Schlaganfall eine Verengung der Halsschlagader infolge von Ablagerungen zu Grunde (Karotisstenose). Diese Form der Arteriosklerose kommt vor allem im höheren Lebensalter vor, nachdem sie sich über viele Jahre entwickelt hat. Sie ist ein Hauptrisiko für Schlaganfall.
Die größten Risikofaktoren für Arteriosklerose sind
- Rauchen,
- erhöhte Blutfette und
- Bluthochdruck.

Die Karotisstenose ist eine häufige Ursache für einen Schlaganfall © songkram | AdobeStock
Die Diagnose erfolgt durch
Bei vorhandener Symptomatik wird die Untersuchung der Halsschlagader von den Krankenkassen übernommen. Im Rahmen des Schlaganfall-Checks ist die Untersuchung der Halsschlagader eine IGeL-Leistung, für die der Patient zwischen 50 und 100 € bezahlen muss.
Ist die Karotisstenose sehr ausgeprägt, empfiehlt sich eine Operation. Die Neurologen weiten das betroffene Gefäß oder bringen eine Gefäßstütze, einen so genannten Stent, ein.
Damit die Arteriosklerose nicht fortschreitet, müssen die Risikofaktoren behandelt werden. Patienten sollen zu mehr Bewegung angehalten werden, Übergewicht abbauen und sich gesund ernähren. Auch das Rauchen muss eingestellt werden.
Leidet der Patient unter Stoffwechselerkrankungen, sind diese zu behandeln. Gegen Bluthochdruck werden meist Medikamente verabreicht. Bei Einhaltung der ärztlichen Empfehlungen ist die Prognose sehr gut.
Idealerweise erfolgt die Behandlung von Schlaganfallpatienten in einer Stroke Unit. Das ist eine auf die Schlaganfalltherapie spezialisierte Krankenhausstation.
Bei der Therapie stehen neurologische Symptome im Vordergrund. Ärzte sind sich aber heute darüber einig, dass für eine gute Prognose die allgemeinmedizinische Behandlung als Basis der Schlaganfallbehandlung ebenso wichtig ist. Dazu gehören
- regelmäßige Blutdruckkontrollen,
- regelmäßige EKGs und
- die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Medikamenten.
Eine intensive Zusammenarbeit mit dem behandelnden Internisten ist daher wünschenswert.