In Deutschland leiden circa 15 Millionen Menschen an wiederkehrenden Schmerzen. Circa 600.000 Menschen fühlen sich durch chronische Schmerzen in ihrer Lebensführung stark eingeschränkt.
Meistens verursacht eine Grunderkrankung Schmerzen.
Erkrankungen, die häufig chronische Schmerzen auslösen, sind:
Chronischer Schmerz bedeutet für Betroffenene meist Stress, Angst, Frustration, Verzweiflung und depressiver Verstimmung @ Racle Fotodesign
Der deutschen Gesellschaft entstehen durch schmerzbedingte Arbeitsausfälle und Frühverrentungen hohe Kosten. Umso verwunderlicher ist es, dass Schmerz-Vorlesungen in der medizinischen Ausbildung keine Pflichtveranstaltung sind.
Es gibt derzeit auch noch keine Facharztausbildung für Schmerzmedizin. Einzig die Weiterbildungen zur „Speziellen Schmerztherapie“ sowie Palliativmedizin sind geschützte Begriffe. Sie weisen auf Fachärzte mit nachweislicher Kompetenz in der Therapie von Schmerzen hin.
In Deutschland liegt derzeit eine Unterversorgung der Schmerzpatienten vor. Es stehen circa 500 bis 600 Einrichtungen für Schmerztherapie zur Verfügung. Sie versorgen pro Quartal schätzungsweise 440.000 Leidende.
Die schmerztherapeutischen Einrichtungen setzen sich aus folgenden Einrichtungen zusammen:
- Schmerzambulanzen
- Schmerzkliniken und
- Schmerzzentren im ambulanten, stationären Bereich
Die Fachgesellschaften für Schmerztherapie setzen sich seit Jahren vergeblich für die Aufnahme des Faches Schmerztherapie in die Approbationsordnung ein. Ziel ist die Einführung des Facharztes für Schmerzmedizin in die Weiterbildungsordnung.
Der Behandlungsansatz hängt individuell von der Situation des Schmerzpatienten ab.
Meistens behandelt der Hausarzt oder ein Orthopäde die chronischen Schmerzen. Häufig werden dabei Medikamente eingesetzt. Bei einem hohen Leidensdruck durch starke chronische Schmerzen sollte aber ein Spezialist für Schmerzmedizin konsultiert werden.
Die multimodale Schmerztherapie ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept für Schmerzpatienten.
Bei diesem interdisziplinären Therapieansatz arbeiten folgende Spezialisten eng zusammen:
- Schmerzmediziner
- Physiotherapeuten und
- Psychologen
Die multimodale Schmerztherapie hat sich in den letzten Jahren etabliert. Daher übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten.