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Die Lunge: Anatomie und Funktion
Die Lunge ist ein Körperorgan, das in der Brusthöhle liegt und der Atmung dient. Die menschliche Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln.
Der linke Lungenflügel (auch linke Lunge) besteht aus zwei Lungenlappen. Der rechte (auch rechte Lunge) aus drei Lungenlappen.
Da die Lunge selbst keine Muskulatur besitzt, erfolgt das Einatmen der Luft durch das Zwerchfell und die Rippenmuskulatur.
Durch die Dehnung des Brustkorbs entsteht ein Unterdruck, der die Luft in die Lunge einsaugt (Inspiration). Die Ausatmung (Exspiration) erfolgt meist passiv, indem sich der Brustkorb wieder zusammenzieht und die Luft aus der Lunge drückt.
Über die Bronchien ist die Lunge mit der Luftröhre verbunden (Atemwege). Luftröhre und Bronchien dienen dem Transport der Luft. Der Gasaustausch findet in den Alveolen (Luftbläschen) statt. Dort nimmt das Blut den Sauerstoff aus der Atemluft auf und gibt das Kohlendioxid an die auszuatmende Luft ab.
Lungenkrankheiten: Welche Lungenerkrankungen gibt es?
Asthma bronchiale
Asthma bronchiale, häufig nur als Asthma bezeichnet, ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Die Entzündung kann zu anfallsartiger Atemnot durch Verengungen der Atemwege (Bronchialobstruktion) führen.
Dabei bildet sich vermehrt Schleim, die Bronchialmuskulatur verkrampft sich, und es bilden sich Ödeme der Bronchialschleimhaut.
Ein Asthmaanfall kann wenige Sekunden bis zu mehreren Stunden dauern. In Deutschland leiden etwa zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen an Asthma bronchiale.
Die Atemwege bei Asthmatikern reagieren auf bestimmte, meist harmlose Reize (z. B. psychische Belastung, Überanstrengung) mit zunehmender Empfindlichkeit. Sie verengen sich krampfartig.
Auslöser können sein:
- Allergene
- Atemwegsinfektionen
- Kälte
- Arzneimittel und
- Verunreinigte Luft
Asthma lässt sich anhand der Krankengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und mithilfe von Lungenfunktionstests und Allergietests diagnostizieren. Die Behandlung besteht bei allergischem Asthma in der Vermeidung des Allergens.
Bei einem akuten Asthmaanfall lindert ein Asthmaspray die Symptome. Die Wirkstoffe sind z. B. Beta-2-Sympathomimetika, Kortison oder Antileukotriene. Bei schweren Anfällen spritzt der Arzt das Arzneimittel direkt in die Vene.
Bei Asthma sind die unteren Atemwege chronisch entzündet @ Orawan /AdobeStock
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Gruppe von Krankheiten der Lunge. Dabei sind die Atemwege dauerhaft verengt.
Typisch bei COPD sind:
- Husten
- Vermehrter Auswurf und
- Atemnot bei Belastung
Dazu gehören vor allem die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Charakteristisch ist vor allem die erschwerte Ausatmung.
Die Verengung (Obstruktion) der Atemwege entsteht durch:
- Rauchen
- Staub
- Dämpfe und
- Gase
Eine COPD ist nicht heilbar. Medikamente lindern die Symptome, die Anzahl der Hustenanfälle verringert sich. Die Lungenerkrankung schreitet nicht weiter fort.
Darüber hinaus verbessert sich die körperliche Belastbarkeit. Rückfälle und Komplikationen können Patienten so vorbeugen. Dadurch erhöhen sich die Lebensqualität und die Lebenserwartung.
COPD ist eine fortschreitende und bislang nicht heilbare Lungenkrankheit @ Andrey Popov /AdobeStock
Lungenfibrose
Über 100 verschiedene Krankheiten der Lunge können zu einer Lungenfibrose führen. Bei der Lungenfibrose bildet sich nach einer Entzündungsreaktion verstärkt Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den Blutgefäßen.
Dadurch gelangt weniger Sauerstoff in das Blut. Durch die Versteifung der Lunge fällt das Atmen schwerer. Es kommt zu einer Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit mit Atemnot.
Ärzte teilen Lungenfibrosen in Erkrankungen mit bekannter und unbekannter Ursache (idiopathische Lungenfibrose) ein.
Zu den bekannten Ursachen zählen beispielsweise:
- Einatmen von Asbest
- Einatmen bestimmter organischer Stoffe (z. B. Eiweißbestandteile des Heustaubs oder Bestandteile des Taubenkots)
Zur Diagnose gehören die Computertomographie (CT), Lungenfunktionstests und die Bronchoskopie. Ist die Ursache bekannt, muss der Patient den Kontakt zum auslösenden Stoff vermeiden.
Die Entzündung therapieren Ärzte mit entzündungshemmenden Arzneimitteln (z. B. Kortison, Azathioprin). Je nach Ursache können weitere Therapien erforderlich sein.
Bronchialkarzinom und Lungenkrebs (Lungenkarzinom)
Krebs an der Lunge oder an den Bronchien bezeichnen Experten als Lungenkrebs (Lungenkarzinom) oder Bronchialkrebs. Ein Karzinom der Lunge ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland.
Als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Lungenkrebses gilt das Rauchen. Bei 80 bis 90% der männlichen und bei 30 bis 60% der weiblichen Lungenkrebspatienten ist Zigarettenrauch die Hauptursache.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Eingeatmete Stäube und Dämpfe am Arbeitsplatz (z. B. Asbest, Quarzstäube, Arsen, Chromate, Nickel und aromatische Kohlenwasserstoffe)
- Umwelteinflüsse (radioaktive Edelgas Radon, hohe Schadstoffbelastung der Luft)
- Erbliche Veranlagung
Ein Karzinom der Lunge macht sich erst sehr spät bemerkbar.
Symptome sind häufig allgemeiner Natur, wie z. B.:
- Husten
- Atemnot oder
- Gewichtsverlust
Besteht Verdacht auf einen Tumor im Bereich der Lunge, erstellen Ärzte eine Röntgenübersichtsaufnahme. Häufig schließen sich Computertomographie und Bronchoskopie an.
Grundsätzlich besteht die Therapie aus:
- Entfernung des Tumors
- Chemotherapie oder
- Bestrahlung
Meist kommt eine Kombination aus diesen Optionen zum Einsatz.
Lungenemphysem
Das Lungenemphysem ist eine Form der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, bei der die Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel erweitert und zerstört sind.
Da sich die Trennwände der Lungenbläschen enzymatisch auflösen, bilden sich große Blasen, in denen sich die Atemluft staut. Obwohl die Lunge Luft enthält, kommt es zur Atemnot.
Dadurch erhält der Körper nicht ausreichend Sauerstoff. Es kann unter Umständen zu Schädigungen an den Organen kommen. Als Hauptverursacher des Lungenemphysems gilt das Rauchen.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Schadstoffbelastete Luft in Innenräumen
- Offene Feuerstellen
- Einatmen von Gasen und Stäuben am Arbeitsplatz
- Genetische Veranlagung
- Häufige Infektionen der Atemwege
Die Diagnose des Lungenemphysems erfolgt über:
- Lungenfunktionstest (z. B. Spirometrie)
- Blutgasanalyse und
- Bildgebende Verfahren (z. B. Röntgenaufnahme der Lunge)
Neben einem sofortigen Rauchstopp und der Vermeidung anderer auslösender Reize kann eine Operation erforderlich sein. Diese verkleinert die Lunge und entstehen besonders große Bläschen. Im Extremfall kann auch eine Transplantation der Lunge oder eines Lungenflügels erforderlich sein.
Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
Bei diesem Krankheitsbild besteht ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf. Dieser führt zu Atemnot, reduzierter Sauerstoffversorgung des Körpers und verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit.
Daneben kann es zu Brustschmerzen und Ödemen in den Beinen kommen. Die Ursachen der pulmonalen Hypertonie sind noch nicht vollends geklärt. Es gibt Hinweise, dass Lungenhochdruck häufig in folgenden Fällen auftritt:
- HIV-Infektion
- Bestimmte Autoimmunerkrankungen und
- Bestimmte Arzneimitteln (z. B. Appetitzügler, psychogene Stimulanzien)
Auch eine genetische Veranlagung diskutieren Experten. Aufgrund der Symptome erfolgen häufig Herzstrommessungen (EKG), Röntgenaufnahmen des Thorax, sowie Lungenfunktionstests.
Aber erst die transthorakale Echokardiografie, eine Ultraschalluntersuchung von außen durch den Brustkorb, gibt Hinweise auf Lungenhochdruck. Mediziner messen den Blutdruck im Lungenkreislauf mithilfe eines Herz-Lungen-Katheters (Rechtsherzkatheter). Bei pulmonaler Hypertonie erfolgt primär eine medikamentöse Behandlung.
Bronchitis
Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien der Lunge. Sie kann akut oder chronisch sein.
Chronische Bronchitis ist durch Husten und Auswurf an den meisten Tagen über drei Monate in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gekennzeichnet.
Ursache der chronischen Bronchitis sind keine Erreger, sondern Zigarettenrauch (bzw. deren Inhaltsstoffe) oder andere eingeatmete Reizstoffe.
Dagegen nennt man eine neu entstandene Entzündung der Bronchialschleimhaut mit Husten, Schleimbildung, Fieber und weiteren unspezifischen Symptomen akute Bronchitis.
Auslöser dieser Lungenerkrankung sind meist Viren, in seltenen Fällen auch Bakterien. Daher heilt die akute Bronchitis in der Regel auch ohne medikamentöse Behandlung. Nur bei bakterieller Ursache ist ein Antibiotikum wirksam.
Damit eine akute Bronchitis nicht chronisch wird, muss der Patient die auslösenden Reizstoffe (Stäube, Gase oder Dämpfe) vermeiden. Es gibt einige Arzneimittel, die die Symptome der chronischen Bronchitis lindern.
Lungenentzündung (Pneumonie)
Die Lungenentzündung oder Pneumonie ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Sie entsteht meist durch eine Infektion mit Bakterien (meist Streptococcus pneumoniae), Viren oder Pilzen.
Von der Entzündung können die Lungenbläschen, das Lungengewebe zwischen den Alveolen oder die Blutgefäße betroffen sein. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie immungeschwächte Menschen.
Eine Verdachtsdiagnose stellen Ärzte häufig bereits nach der körperlichen Untersuchung und anhand des klinischen Bildes. Meist fertigt der Mediziner zur Bestätigung ein Röntgenbild der Lunge an. Er kann auch eine Probe des Auswurfs entnehmen, um den Erreger zu bestimmen. In der Regel erfolgt die Behandlung mit einem Antibiotikum.
Interstitielle Lungenerkrankungen
Die interstitiellen Lungenkrankheiten umfassen verschiedene Erkrankungen der Lunge und treten eher selten auf. Sie betreffen das Zwischengewebe (Interstitium) der Lunge oder die Lungenbläschen (Alveolen).
Zu den interstitiellen Lungenerkrankungen zählen beispielsweise:
- Lungenfibrose (krankhafte Vermehrung und Vernarbung des Lungengewebes)
- Sarkoidose (Bildung kleiner Bindegewebsknoten in der Lunge)
- Tuberkulose
Tuberkulose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, bei der vor allem die Lunge betroffen ist. Bei der Mehrheit der mit Tuberkulose Infizierten macht sich die Erkrankung nicht bemerkbar.
Typische Symptome von Lungenerkrankungen
Jede Lungenkrankheit weist eigene typische Symptome auf. Dennoch gibt es Symptome, die viele Erkrankungen der Lunge gemeinsam haben.
Häufige Symptome sind:
- Husten (mit oder ohne Auswurf)
- Kurzatmigkeit
- Luftnot
- Brustschmerzen und
- Engegefühl in der Brust
Bei einigen Lungenkrankheiten wie Tuberkulose und Lungenentzündung kann es außerdem zu unspezifischen Anzeichen kommen, wie z.B.:
- Fieber
- Gewichtsverlust
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit und
- Nachtschweiß
Insbesondere bei Lungenkrebs treten im frühen Stadium in der Regel keine oder nur unklare Symptome auf. Daher entdecken Ärzte sie meist sehr spät.
Ursachen und Risikofaktoren von Lungenerkrankungen
Die Ursachen von Lungenkrankheiten sind vielfältig. Bei akuten Erkrankungen, wie zum Beispiel der Bronchitis, sind meist Viren und seltener Bakterien die Auslöser.
Die Bronchitis tritt oft im Zusammenhang mit einer Erkältung oder Grippe auf. Die Viren übertragen sich in der Regel durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion.
Eine unbehandelte chronische Bronchitis kann zu einer Lungenentzündung führen.
Eine Lungenentzündung entsteht häufig durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Seltener kann das Einatmen von Staub und schädlichen Gasen eine Lungenentzündung auslösen.
Von AndreasHeinemann at Zeppelinzentrum Karlsruhe, Germany http://www.rad-zep.de - http://www.rad-zep.de,, CC BY 2.5, Link
Die Lungenerkrankung Asthma kann einerseits durch allergische Reaktionen und andererseits durch Infektionen der Atemwege, Rauchen oder Medikamente entstehen.
Für chronische Lungenkrankheiten wie COPD, Lungenemphysem, Lungenhochdruck oder Lungenkrebs ist das Rauchen Hauptursache.
Die Auswirkungen von Tabakrauch auf die Lunge sind weitreichend. Die im Tabakrauch enthaltenen giftigen Substanzen schädigen und zerstören die Lunge nachhaltig. Es ist inzwischen belegt, dass etwa neun von zehn Lungenkrebspatienten Raucher sind. Ähnlich verhält es sich mit der Lungenkrankheit COPD.
Häufige Untersuchungsmethoden der Pneumologie
Spezialisten für Erkrankungen der Lunge sind Fachärzte aus dem Bereich der Pneumologie, Bronchologie und der Thoraxchirurgie.
Auskultation der Lunge
Unter Auskultation verstehen Pneumologen das Abhören der Lunge und des Herzens mit dem Stethoskop. Sie ist Teil der körperlichen Untersuchung beim Arzt.
Bei der Auskultation der Lunge untersucht der Arzt, ob das Atemgeräusch normal oder pathologisch verändert ist. Er achtet auf Atemnebengeräusche (Rasselgeräusche und Reibegeräusche). Sie ist wesentlicher Bestandteil der Diagnostik in der Pneumologie.
Blutgasanalyse
Die Blutgasanalyse bestimmt die Gasverteilung (Partialdruck) von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid sowie der pH-Wert und der Säure-Basen-Haushalt im Blut. Mit ihr können Ärzte Patienten mit Lungenerkrankung, Atmungsstörung oder Sauerstoffmangel (z. B. bei COPD) überwachen.
Bodyplethysmographie (Ganzkörperplethysmographie, große Lungenfunktion)
Die Bodyplethysmografie (Ganzkörperplethysmographie, große Lungenfunktion) ist ein Verfahren, um Lungen- und Atemparameter zu bestimmen.
Lungen- und Atemparameter sind beispielsweise:
- Atemwiderstand
- Residualvolumen
- Totale Lungenkapazität
Da diese Lungenfunktionsprüfungs-Methode relativ aufwändig ist, führen sie in der Regel nur Kliniken und Spezialisten durch. Der Patient liegt dabei in einer speziellen Kabine, die bei Veränderung des Drucks innerhalb der Kabine die Parameter misst.
Die Bodyplethysmographie kommt zum Einsatz, um Krankheits- und Therapieverlaufs bei Asthma und COPD zu beobachten.
Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien, Lungenspiegelung)
Bei der Bronchoskopie schiebt der Arzt ein Bronchoskop (Endoskop) über Mund oder Nase bis in die Bronchien vor. Ein Bronchoskop ist ein weicher, beweglicher, sehr dünner Schlauch, der am vorderen Ende eine Kamera und eine Lichtquelle hat.
Über die Kamera kann der Arzt an einem Monitor die Luftwege des Patienten begutachten. Darüber hinaus lassen sich über das Bronchoskop Gewebeproben (Biopsien) oder Fremdkörper entnehmen. Ärzte können so auch Flüssigkeit einspritzen und absaugen (z. B. zäher Schleim).
Ein sehr kleiner Ultraschallkopf kann die Umgebung der Atemwege im Ultraschallbild darstellen.
Die Bronchoskopie kommt auch zum Einsatz, um eine Lungenerkrankung abzuklären. Dies kann bei unklaren Veränderungen im Röntgenbild der Fall sein. Ebenfalls sinnvoll ist sie bei Bronchialtumoren und Atemwegsinfektionen, sowie bei lang andauerndem, unklarem Husten oder Bluthusten.
Lungenszintigraphie
Die Lungenszintigraphie ist eine Untersuchungsmethode, um Belüftung (Ventilation, Ventilationsszintigraphie) und Durchblutung (Perfusion, Lungenperfusionsszintigraphie) der Lunge zu beurteilen.
Bei der Lungenperfusionsszintigraphie reichern sich radioaktiv markierte Eiweißteilchen je nach Durchblutung unterschiedlich stark in der Lunge an.
Eine spezielle Kamera (Gammakamera) macht dies sichtbar. Bei der Ventilationsszintigraphie atmet der Patient ein radioaktives Edelgas oder Aerosol ein. Über mehrere Aufnahmen mit der Gammakamera überprüfen Ärzte die Verteilung des Gases in der Lunge.
Pleurapunktion
Bei der Pleurapunktion entnehmen Ärzte Flüssigkeit aus der Pleurahöhle (Üleuraspalt). Dies geschieht über eine hohle Nadel, die der Arzt in den Pleuraspalt vorschiebt. Der Pleuraspalt ist der Raum zwischen Lungenfell und Rippenfell sowie Lungenfell und Zwerchfell.
Die Pleurapunktion dient für:
- Diagnostische Zwecke (z. B. bei Pleuraerguss, Tumorerkrankungen der Lunge, Lungenentzündung),
- Therapeutische Gründen (z. B. Behandlung eines Pneumothorax, Ablassen des gesamten Pleuraergusses)
Spiroergometrie
Die Spiroergometrie (Ergospirometrie oder Ergospirographie) ist ein Diagnoseverfahren.
Sie beurteilt:
- Erkrankungen der Lunge
- Funktion von Herz, Kreislauf, Atmung und muskulären Stoffwechsel
Dabei messen Ärzte zunächst die Atemgase in Ruhe und dann unter körperlicher Belastung.
Während der Untersuchung befindet sich der Patient auf einem Laufbandergometer oder einem Fahrradergometer. Er trägt eine dicht sitzende Atemmaske, die mit einem Flowmeter versehen ist.
Es erfolgt eine Bestimmung von:
- Atemvolumina
- Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentrationen
- Herzfrequenz
- Messung Blutdruck
Die Spiroergometrie klärt häufig eine belastungsabhängige Atemnot ab.
Spirometrie
Die Spirometrie (Spirographie) misst in der Pneumologie die Lungen- und Atemvolumina und die Luftflussparameter, um die Lungenfunktion zu messen.
Zu den Lunge- und Atemvolumina gehören z. B.:
- Vitalkapazität
- Atemzugvolumen
- inspiratorisches und
- exspiratorisches Reservevolumen
Zu den Luftflussparameter gehören z. B.:
- Einsekundenkapazität
- Peak Flow
Während der Untersuchung trägt der Patient eine Nasenklemme und atmet über ein Mundstück in einen geschlossenen Behälter. Sie ist das am häufigsten eingesetzte Verfahren in der Pneumologie.
Thorakoskopie
Die Thorakoskopie ist eine endoskopische Untersuchung der Brusthöhle (Thorax) und des Brustfells (Pleura). Dabei untersuchen Ärzte den Brustraum mit einem dünnen Rohr (Laparoskop). An dem Laparoskop befindet sich eine kleine Kamera, eine Lichtquelle und häufig eine Vorrichtung zum Spülen und Absaugen.
Mit der Thorakoskopie können Ärzte den Brustraum von innen untersuchen. Zusätzlich lassen sich chirurgische Instrumente einführen, um Biopsien zu nehmen oder Operationen durchzuführen. Ärzte können über das Laparoskop auch Arzneimittel geben.
Behandlung von Lungenerkrankungen
Bei der Behandlung von Lungenkrankheiten gab es in den letzten Jahren große Fortschritte. Trotzdem gibt es auch heute noch Erkrankungen, die nicht heilbar sind. Hier lassen sich nur die Symptome lindern.
Je nach Art der Erkrankung ist eine entsprechende Therapie notwendig. Eine akute Bronchitis lässt sich in den meisten Fällen erfolgreich mit Hausmitteln und hustenstillenden Medikamenten behandeln.
Bei einer bakteriellen schweren Bronchitis können Antibiotika sinnvoll sein. Antibiotika sind der Hauptbestandteil der Therapie von bakteriellen Lungenentzündungen und Tuberkulose.
Asthma ist zwar nicht heilbar, kann jedoch mit passenden Medikamenten nahezu beschwerdefrei verlaufen. In der Regel inhalieren die Patienten Kortison, damit sich die chronische Entzündung der Atemwege abschwächt.
Für akute Beschwerden kommen Sprays in Frage, die innerhalb weniger Minuten die Atemwege erweitern.
Bei der Lungenerkrankung COPD und beim Lungenemphysem lassen sich die Schäden in der Lunge nicht mehr rückgängig machen.
Das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder zu verlangsamen, ist jedoch möglich. Der Verzicht auf Tabakkonsum ist dabei die wichtigste Maßnahme.
Die medikamentöse Therapie ähnelt der Therapie von Asthma. Es kommen Medikamente zum Einsatz, die die Bronchien erweitern (Kortison) und die Atemnot lindern.
In schweren Fällen helfen Langzeit-Sauerstoff-Therapien und chirurgische Eingriffe. Begleitende Therapien für sämtliche Lungenerkrankungen sind beispielsweise körperliches Training, Atem- und Physiotherapie und Gewichtsreduktion.