Schmerzpumpe - Experten für Schmerzpumpen Implantation finden

Eine Schmerzpumpe ist ein kleines, handtellergroßes Gerät, das mit einem Schlauch verbunden ist. Über die Schmerzpumpe können Schmerzmittel entweder direkt in die Vene oder in die Nähe des Rückenmarks injiziert werden.

Weitere Informationen zur Schmerzpumpe finden Sie weiter unten.

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Schmerzpumpe - Weitere Informationen

Was ist eine Schmerzpumpe?

Eine Schmerzpumpe ist ein Gerät, das kontinuierlich Schmerzmedikamente direkt an den Schmerzort abgibt. Das Verfahren gehört zur Neuromodulationstherapie. Neuromodulatoren sind Substanzen, die das Nervensystem beeinflussen. Dieses können vom Körper selbst gebildet sein oder von außen zugeführte Stoffe, wie Medikamente oder Drogen, sein.

Mit einer Schmerzpumpe kann die Dosis, der ansonsten oral verabreichten Schmerzmedikamente reduziert und die Ausprägung der unerwünschten Nebenwirkungen gesenkt werden. Man unterscheidet zwischen implantierbaren und externen Schmerzpumpen.

Wie funktioniert eine Schmerzpumpe?

Eine Schmerzpumpe gibt kontinuierlich eine vom Arzt voreingestellte Menge Schmerzmittel in die Vene oder direkt zum Rückenmark ab. Dort können die Medikamente direkt in die Schmerzweiterleitung eingreifen. Bei einigen Pumpen hat der Patient die Möglichkeit eine extra Dosis zusätzlich abzurufen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist die Pumpe dann für einen bestimmten Zeitraum für weitere Applikationen gesperrt.

Intrathekale Schmerzpumpe

Bei der intrathekalen Schmerzpumpe wird ein Katheter zum Rückenmark geschoben und die Schmerzpumpe üblicherweise im oberen Bauchrauchraum unterhalb des Rippenbogens unter der Haut implantiert. Es können allerdings auch externe Geräte an den Katheter angeschlossen werden. Das Schmerzmittelreservoir muss bei einer implantierten Pumpe etwa alle 2 Monate von einem Arzt aufgefüllt werden.

Venöse Schmerzpumpe

Bei einer venösen Schmerzpumpe wird der dünne Schlauch über eine kleine Nadel ins Unterhautfettgewebe oder direkt in einen Port platziert, um so einen venösen Zugang zu erhalten. Die Schmerzpumpe wird anschließend extern angeschlossen.

Wann werden Schmerzpumpen eingesetzt?

Schmerzpumpen werden bei Patienten mit starken chronischen Schmerzen, bei Krebspatienten mit starken Tumorschmerzen und nach Operationen eingesetzt. Während nach Operationen externe Geräte zum Einsatz kommen, werden in der Schmerztherapie bei chronischen Schmerzpatienten und Tumorschmerzen häufig Schmerzpumpen unter die Haut implantiert.

Die Implantation einer Schmerzpumpe ist in jedem Einzelfall zu prüfen. Sie kommt vor allem für die Patienten in Frage, die unter starken Nebenwirkungen der Schmerzmittel wie Magen-Darm-Probleme, oder Leber- und Nierenbelastung leiden.

Bei Patienten mit malignen Schmerzen (krebsbedingte Schmerzen) kann durch die Implantation einer Schmerzpumpe eine gute und rasche Wirksamkeit der Schmerztherapie erreicht werden. Krebspatienten wird somit ein weitgehend schmerzfreies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Wichtig ist eine engmaschige Betreuung durch einen Schmerztherapeuten und die eigenverantwortliche Handhabung der Pumpe durch den Patienten.

Für wen sind Schmerzpumpen nicht geeignet?

Patienten mit folgenden Erkrankungen sind für eine Schmerztherapie mit einer Schmerzpumpe nicht geeignet. Patienten mit:

  • Allergien gegen Opiate
  • Drogen- oder Opiatabhängigkeit
  • Schwerer Depression, aktive Psychose
  • Schwere Schlafstörungen
  • Schwere kognitive Defizite (nur bei nicht betreuten Patienten)
  • Sepsis oder aktive Infektionen
  • Nicht kontrollierbare Blutgerinnungsstörung
  • Raumforderungen oder Verwachsungen im Bereich der Wirbelsäule, die keine freie Hirnwasserpassage erlauben

Implantation einer Schmerzpumpe

Die Implantation einer Schmerzpumpe erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wird ein Katheter bis zum Rückenmark vorgeschoben und eine externe Schmerzpumpe angeschlossen. In der sogenannten Testphase können Arzt und Patient ausprobieren, ob und bei welcher Dosis eine Schmerzreduktion erreicht werden kann und ob die Schmerzmedikamente vertragen werden. Verläuft die Testphase erfolgreich, wird die Schmerzpumpe dauerhaft implantiert.

Risiken und Nebenwirkungen bei der Implantation einer Schmerzpumpe

Folgende Nebenwirkungen und Risiken können bei der Implantation einer Schmerzpumpe auftreten:

  • Operationskomplikationen (z.B. Infektion)
  • Blut- oder Flüssigkeitsansammlung an der Implantationsstelle der Pumpe
  • Liquorleck sowie Verletzungen des Rückenmarks
  • Verrutschen oder Blockieren des Katheters
  • Bildung von Bindegewebe an der Katheterspitze

Folgende Nebenwirkungen können durch die Verabreichung der Schmerzmittel auftreten:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit
  • Harnverhalt
  • Juckreiz
  • Muskelzuckungen
  • Atemdepression

 

Quellen

  • S2k-Leitlinie "Schmerzen" der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-114l_S2k_Diagnose-nicht-interventionelle-Therapie-neuropathischer-Schmerzen_2019-09.pdf
  • Deutsche Gesellschaft für Neuromodulation e.V. zur Neurostimulation: http://www.dgnm-online.de/patienteninfos/informationen-neurostimulation.php
  • Deutsche Gesellschaft für Neuromodulation e.V. zur intrathekalen Pharmakotherapie: http://www.dgnm-online.de/patienteninfos/informationen-pharmakotherapie.php
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): www.dgnm-online.de/patienteninfos/informationen.php
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Neuromodulator
  • ttps://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/schmerzen-wem-nutzen-pumpe-schrittmacher-und-pflaster/
  • http://www.krebsinformationsdienst.de/leben/schmerzen/schmerzen-verabreichung.php
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