Eine Schmerzpumpe ist ein Gerät, das kontinuierlich Schmerzmedikamente direkt an den Schmerzort abgibt.
Das Verfahren gehört zur Neuromodulationstherapie. Neuromodulatoren sind Substanzen, die das Nervensystem beeinflussen. Der Körper stellt diese Stoffe selbst her. Aber auch von außen zugeführte Stoffe, wie Medikamente oder Drogen, sind Neuromodulatoren.
Bei einer Schmerzpumpe kann der Patient die Dosis der Schmerzmedikamente jederzeit selbst beeinflussen. Er kann sie etwa reduzieren, um die Ausprägung der unerwünschten Nebenwirkungen zu senken.
Man unterscheidet zwischen implantierbaren und externen Schmerzpumpen.
Eine Schmerzpumpe gibt kontinuierlich eine vom Arzt voreingestellte Menge Schmerzmittel in die Vene oder direkt zum Rückenmark ab. Dort greifen die Medikamente direkt in die Schmerzweiterleitung ein.
Bei einigen Pumpen hat der Patient die Möglichkeit, eine Extradosis zusätzlich abzurufen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist die Pumpe dann für einen bestimmten Zeitraum für weitere Applikationen gesperrt.
Intrathekale Schmerzpumpe
Bei der intrathekalen Schmerzpumpe wird ein Katheter zum Rückenmark geschoben. Die Schmerzpumpe wird üblicherweise im oberen Bauchraum unterhalb des Rippenbogens unter der Haut implantiert. Das Schmerzmittelreservoir muss bei einer implantierten Pumpe etwa alle zwei Monate von einem Arzt aufgefüllt werden.
Es können allerdings auch externe Geräte an den Katheter angeschlossen werden.
Venöse Schmerzpumpe
Bei einer venösen Schmerzpumpe wird der dünne Schlauch über eine kleine Nadel ins Unterhautfettgewebe geschoben. Sie kann auch in einen Port platziert werden, um so einen venösen Zugang zu erhalten. Die Schmerzpumpe wird anschließend extern angeschlossen.
Mithilfe einer Schmerzpumpe werden Schmerzen anhaltend unterdrückt. Der Patient kann die Dosis teilweise selbst verändern © catalyseur7 | AdobeStock
Schmerzpumpen werden
eingesetzt. Nach Operationen kommen in der Regel externe Geräte zum Einsatz.
Bei chronischen Schmerzpatienten und Tumorschmerzen implantieren die Ärzte Schmerzpumpen meistens unter die Haut.
Die Implantation einer Schmerzpumpe ist in jedem Einzelfall zu prüfen. Sie kommt vor allem für die Patienten in Frage, die unter starken Nebenwirkungen der Schmerzmittel leiden, wie etwa
- Magen-Darm-Probleme oder
- Leber- und Nierenbelastung.
Eine implantierte Schmerzpumpe erreicht bei Patienten krebsbedingten Schmerzen eine gute und rasche Wirksamkeit der Schmerztherapie. Krebspatienten können damit ein weitgehend schmerzfreies und selbstbestimmtes Leben führen.
Wichtig ist
- eine engmaschige Betreuung durch einen Schmerztherapeuten und
- die eigenverantwortliche Handhabung der Pumpe durch den Patienten.
Patienten mit folgenden Erkrankungen sind für eine Schmerztherapie mit einer Schmerzpumpe nicht geeignet:
Die Implantation einer Schmerzpumpe erfolgt in zwei Schritten.
Zunächst wird ein Katheter bis zum Rückenmark vorgeschoben und eine externe Schmerzpumpe angeschlossen. In der sogenannten Testphase können Arzt und Patient ausprobieren, ob und bei welcher Dosis eine Schmerzreduktion erreicht werden kann. Dabei wird auch festgestellt, ob der Patient die Schmerzmedikamente verträgt.
Verläuft die Testphase erfolgreich, wird die Schmerzpumpe dauerhaft implantiert.
Folgende Nebenwirkungen und Risiken können bei der Implantation einer Schmerzpumpe auftreten:
- Operationskomplikationen (z.B. Infektion),
- Blut- oder Flüssigkeitsansammlung an der Implantationsstelle der Pumpe,
- Liquorleck sowie Verletzungen des Rückenmarks,
- Verrutschen oder Blockieren des Katheters,
- Bildung von Bindegewebe an der Katheterspitze.
Folgende Nebenwirkungen können durch die Verabreichung der Schmerzmittel auftreten: