Empfohlene Bandscheibenchirurgen
Artikelübersicht
- Konservative Therapien vor einer OP
- Voruntersuchung für die Bandscheibenvorfall-Operation
- Eine Bandscheiben-OP auf unterschiedlichen Höhen
- Verschiedene Verfahren für verschiedene Fälle
- Minimal-invasive Bandscheiben-OPs sind meistens vorteilhafter
- Nach der Bandscheiben-OP: Vermeiden Sie Überlastungen
- Schlafverhalten nach einer Bandscheiben-OP
- Sport nach einer Bandscheibenoperation
- Sex nach Bandscheiben-OP
Bandscheiben-OP - Weitere Informationen
Alleine in Deutschland erfolgen jährlich ungefähr 150.000 Operationen bei Bandscheibenvorfällen. Aus diesem Grund zählt die Bandscheiben-OP zu den häufigsten Eingriffen.
Insbesondere die Lebensumstände der betroffenen Person beeinflussen das Zustandekommen eines Bandscheibenvorfalls. Zu wenig Bewegung und Sport, eine geschwächte Muskulatur und Übergewicht können einen Bandscheibenvorfall begünstigen. Dies ist vor allem bei Menschen mit sitzender Tätigkeit der Fall.
Der unmittelbare Vorfall einer Bandscheibe kommt heutzutage äußerst selten vor. Meist passiert es beim Heben von hohem Gewicht. Ein Bandscheibenvorfall dieser Art verursacht sofortige und große Schmerzen und benötigt in den meisten Fällen eine sofortige Behandlung.
Die meisten Bandscheibenvorfälle beruhen auf einem schleichenden Prozess. Daher können sich Patienten auf eine bevorstehende Bandscheiben-OP gut vorbereiten. Sie können sich über die Möglichkeiten und Experten informieren.
Da die meisten Menschen eine sitzende Tätigkeit ausüben und zusätzlich zu wenig Bewegung machen, ist die Muskulatur geschwächt. Daher sind die Bandscheiben bei den meisten Menschen überlastet.
Bei einem Bandscheibenvorfall leiden Betroffene unter starken Rückenschmerzen, die teilweise bis in Arme und Beine ausstrahlen @ Microgen /AdobeStock
Konservative Therapien vor einer OP
Wenn eine Bandscheiben-OP nötig ist, hat der Patient meistens schon lange Schmerzen und viele Arztbesuche hinter sich. Zur konventionellen Behandlung eines Bandscheibenvorfalls können folgende Therapien zum Einsatz kommen:
- Physiotherapie
- Massagen
- Einnahme von Schmerzmitteln oder das Spritzen von Medikamenten an der entsprechenden Nervenwurzeln
Doch oft bieten diese Behandlungsansätze keine dauerhafte Linderung. Am Ende muss eine Bandscheiben-OP erfolgen, die die vorgefallene Bandscheibe entfernt. So befreien Ärzte die eingeklemmten Nervenwurzeln, die Schmerzen verursachen.
Von Ortenau Klinikum - Ortenau Klinikum, CC BY 3.0, Link
Voruntersuchung für die Bandscheibenvorfall-Operation
Vor einer Bandscheiben-OP, müssen natürlich einige Voruntersuchungen beim Arzt stattfinden, die den Bandscheibenvorfall eindeutig belegen.
Dazu gehört neben einem gründlichen Anamnesegespräch auch eine sorgfältige körperliche Untersuchung. Diese lokalisiert die betroffene Bandscheibe, damit eine weitere Untersuchung folgen kann.
Bildgebende Verfahren geben dann weiteren Aufschluss über die Art und Lage des Bandscheibenvorfalls.
Dazu gehören beispielsweise:
- Röntgenuntersuchung
- CT oder
- MRT
Nach der Untersuchung liegt dem behandelnden Wirbelsäulen-Spezialisten oder Neurochirurgen ein Bild vor. Damit kann er die betroffene Bandscheibe eindeutig beurteilen.
Eine Bandscheiben-OP auf unterschiedlichen Höhen
Jede Bandscheibe der Wirbelsäule kann nach vorne fallen. Mediziner unterscheiden zwischen zervikalen (an der Halswirbelsäule) oder lumbalen (an der Lendenwirbelsäule) Bandscheibenvorfällen.
Auch innerhalb der Brustwirbelsäule können Bandscheibenvorfälle entstehen, wobei diese aufgrund der geringen mechanischen Belastung äußerst selten vorkommen. Häufiger dagegen sind Bandscheibenvorfälle innerhalb der Lenden- oder Halswirbelsäule.
Die Höhe eines Bandscheibenvorfalls kann über die Technik der Bandscheiben-OP entscheiden. Da sich die anatomischen Gegebenheiten im Verlauf der Wirbelsäule ändern, müssen sich Bandscheiben-OPs an diese anpassen.
Bei etwa 9 von 10 Betroffenen tritt der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule auf @ FGWDesign /AdobeStock
Verschiedene Verfahren für verschiedene Fälle
Wenn die Entscheidung für eine Bandscheibenvorfall-Operation gefallen ist, müssen die behandelnden Ärzte entscheiden, welches Verfahren zur Anwendung kommen soll.
Früher war es üblich, eine vorgefallene Bandscheibe durch einen Zugang auf der Vorderseite des Körpers zu entfernen. Dies geschah zum Beispiel durch einen Halsschnitt bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall.
Heute versuchen Ärzte solche Einschnitte zu umgehen, da Ärzte hier wichtige Bandstrukturen der Wirbelsäule verletzen könnten. Zusätzlich entsteht eine sichtbare Narbe am Hals, die deutlich auf eine Operation hinweist.
Heutzutage sind die Techniken für Bandscheiben-OPs weit fortgeschritten. Sie unterscheiden sich bei jedem einzelnen Bandscheibenvorfall.
Ärzte wählen für jeden Patienten das Verfahren, das die bestmögliche Heilung und das ästhetisch beste Ergebnis erzielt.
Während heute noch konventionelle OP-Techniken zum Einsatz kommen, gibt es aber auch hochqualifizierte Spezialisten, die eine Bandscheiben-OP minimal-invasiv durchführen.
In manchen Fällen ist es sogar möglich, eine Bandscheiben-OP unter örtlicher Betäubung durchzuführen. Der Patient benötigt somit keine Vollnarkose.
Minimal-invasive Bandscheiben-OPs sind meistens vorteilhafter
Auch bei minimal-invasiven Bandscheiben-OPs gibt es Unterschiede bei den OP-Techniken. Sie hängen unter anderem von der Lokalisierung des Bandscheibenvorfalls ab.
Bei einem zervikalen Vorfall kommen andere Techniken zum Einsatz als bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall.
Zu den minimal-invasiven Techniken einer Bandscheiben-OP gehören die mikrochirurgischen und die endoskopischen Verfahren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Laser einzusetzen. Dieser zerstört die vorgefallene Bandscheibe und damit auch das Gewebe, das die Nervenwurzeln einengt und zu Schmerzen führt.
Die minimal-invasiven Bandscheiben-OPs bieten viele Vorteile, wie die Vermeidung einer Vollnarkose und das Setzen von kleinen Schnitten.
Durch die kleinen Einschnitte können Ärzte alle Instrumente einführen, um die eingeengten Nervenwurzeln wieder freizulegen.
Die Schnitte vernäht der Arzt nach der Bandscheiben-OP wieder. Die minimal-invasive Bandscheiben-OP schädigt das Gewebe weniger, so dass es schneller abheilen kann.
Zusätzlich kommt es zu einer geringeren Narbenbildung, die weniger Komplikationen mit sich bringt. Die Einschnitte und entstandenen Schädigung nach einer Bandscheiben-OP sind deutlich geringer und mit weniger Komplikationen verbunden.
Nicht jeder Chirurg kann die minimal-invasive OP-Technik durchführen. Für dieses Verfahren sind langjährige Erfahrung sowie qualifizierte Weiterbildungen notwendig. Außerdem braucht der Facharzt einen speziell ausgestatteten OP-Saal und ein entsprechend geschultes OP-Team.
Nach der Bandscheiben-OP: Vermeiden Sie Überlastungen
Nach einer Bandscheiben-OP ist es wichtig, Überbelastungen und einseitige Belastungen der Wirbelsäule zu vermeiden. Auch ein rückenschonendes Sexualverhalten nach einer Bandscheibenoperation ist wichtig.
Im Folgenden finden Sie verschiedene Tipps zum Verhalten und Sex nach einer Bandscheiben-OP.
Denken Sie bei schweren Arbeiten daran, dass sich die Belastung auch an der Wirbelsäule entlang ausbreitet. Heben Sie, falls es notwendig werden sollte, keine Gegenstände aus der vorgebeugten Körperhaltung. Versuchen Sie, hier eine Kraftverteilung durch Heben aus den Oberschenkeln herbeizuführen.
Oft ist auch die Freizeit die größte Anstrengung für die Wirbelsäule. So kann das allabendliche Fernsehprogramm zur Tortur für die Wirbelsäule werden.
Wichtig ist, nicht stundenlang in der gleichen Position sitzen, sondern:
- Stehen Sie während des Programms gelegentlich auf
- Ändern Sie während des Programms Ihre Sitzposition
- Legen Sie die Füße hoch
Die Bandscheibe lebt von der Bewegung. Denken Sie deshalb an die Bewegung der Wirbelsäule und umgehen Sie lang andauernde einseitige Belastungen. Auch die schnelle Fahrt zum Urlaubsort gehört beispielsweise dazu. Unterbrechen Sie regelmäßig Ihre Reise, verlassen Sie Ihr Fahrzeug und bewegen sich aktiv während der Pause.
Wenn dem Rücken schon die Hauptarbeit zukommt, dann nehmen Sie ihm die Nebenbelastungen bei der „Tragearbeit" des Körpergewichtes. Ihr Körpergewicht "zieht" an der Wirbelsäule. Daher sollten Sie beim Sitzen diesen Zug durch Neigen der Rückenlehne verkleinern. In einem Liegestuhl lässt sich länger als auf einem Küchenstuhl sitzen. Je flacher Sie Ihre Rückenlehne einstellen, umso weniger wirkt das Körpergewicht fußwärts.
Rückenprobleme sind auch ein guter Antrieb, gegebenenfalls am eigenen Gewicht zu arbeiten. Dabei schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Bewegung bringt Sie näher ans Idealgewicht und hilft der Wirbelsäule schon auf dem Weg dorthin.
Führen Verspannungen erneut zu Schmerzen und bleiben diese hartnäckig bestehen, ist eine medikamentöse Behandlung eventuell erforderlich.
Schlafverhalten nach einer Bandscheiben-OP
Kurz einige Worte zu Ihrer Schlafposition: Vermeiden Sie zu weiche Matratzen. Ziehen Sie besonders im Gesäßbereich eine feste Matratze vor. Versuchen Sie, wenig auf dem Bauch zu liegen. Die Rücken- und Seitenlage bietet für die Muskelentspannung die beste Erholung.
Sport nach einer Bandscheibenoperation
Wie steht es nun um die sportliche Betätigung? Keine Bewegung ist ebenso schlecht wie zu viel! Aber auch die falsche Sportart belastet Ihre Wirbelsäule. Ein gutes Ziel ist, die Belastung des Rückens durch Schwimmen auszugleichen.
Zu langer Aufenthalt in kühlem Wasser kann jedoch wieder zu Verspannungen der Rückenmuskulatur führen. Häufig gibt es sog. Warmwassertage in den Hallenbädern. Nutzen Sie diese Gelegenheiten.
Allgemein kann man sagen, dass Wärme in jeder Form sehr gut wirkt. Extreme Temperaturen (zu heiß oder zu kalt) bewirken jedoch genau das Gegenteil. Es kommt nicht zur Lockerung, sondern zu Verspannungen. Wie so häufig ist der Mittelweg genau der richtige. Die einfachste Form der therapeutischen Wärmeanwendung bietet ein Wannenbad in einer angenehmen Temperatur.
Für die Zeit nach der Operation gilt in sportlicher Hinsicht: Betreiben Sie in der ersten Zeit (ca. 6 Monate) keine Sportarten mit starker Drehbewegung oder Stauchung der Wirbelsäule.
Hierzu zählen z.B.:
- Alpine-Ski
- Kegeln
- Tennis
- Squash
- Boxen
- Leichtathletische Sprung- und Wurfdisziplinen oder
- Fußball
Bei einer anderen Sportart halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Sex nach Bandscheiben-OP
Die Kardinalfrage lautet: Wann oder/und wie darf ich wieder mit meiner Partnerin oder meinem Partner Geschlechtsverkehr haben? Wir haben im Folgenden einige Informationen zusammengestellt, die Anregung sein können.
Grundsätzlich gilt: keine sexuellen Aktivitäten bis Ende der 3. Woche nach der Operation, vorsichtige Aktivität ab der 4. Woche. Machen Sie nur behutsame Bewegungen.
Die folgenden Sex-Stellungen helfen bei einem Bandscheibenvorfall: Passiv (Stellung 1 für den operierten Mann, Stellung 2 bis 5 für die operierte Frau) nach 3 bis 4 Wochen nach der Operation. Aktiv (Position 6) beginnen Sie ca. 6 Wochen nach der Operation.
Diese Vorschlagsskizzen können und sollen natürlich nur eine Anregung sein. Mit Phantasie wird jedes Paar sein eigenes Liebesspiel entwickeln.
Sie sollten jedoch sanftes Miteinander bevorzugen - damit meinen wir zärtliche Massagen, lustvolles Streicheln. Vermeiden Sie Praktiken, bei denen Sie den Körper verspannen und zu sehr anstrengen müssen.
Eine lockere Bewegung des Beckens kann sogar eine vorbeugende Gymnastik gegen Rückenprobleme sein. Ein sanftes Liebesspiel kann eine der besten Entspannungsformen sein.
Wichtig ist das Gespräch mit dem Partner, der über bestehende oder beim Verkehr auftretende Rückenschmerzen Bescheid wissen sollte.
Gemeinsam müssen Sie nach Möglichkeiten suchen, um Befriedigung ohne Schmerzen zu erfahren.