Nach einer operativen Versorgung kommt es in wenigen Fällen zur Falschgelenkbildung (Pseudarthrose). Damit geht üblicherweise auch ein Plattenbruch der eingebauten Platte einher.
Zu einem Plattenbruch kommt es, wenn der Bruch nicht verheilt. Das bedeutet, dass die Platte die Funktion nach einer gewissen Zeit vom Knochen nicht übernimmt.
Jede Platte unterliegt einer permanenten Biegebeanspruchung in beide Richtungen, so lange der Knochen noch nicht verheilt ist. Ähnlich wie wenn man einen Blumendraht hin und her biegt. So kommt es auch bei einer Platte auf Dauer zu einem Bruch.
Die Möglichkeit, dass Ärzte eine fehlerhafte Platte einbauen, ist unter normalen Bedingungen ausgeschlossen. Der typische Fall ist, dass der Bruch nicht rechtzeitig ausheilt.
Nach einer Zeit mit geringen Schmerzen kommt es plötzlich zu starken Schmerzen im Bereich des Bruches.
Manchmal zeigt sich auch eine Fehlstellung im Bereich des Bruchs. Die Platte kann in manchen Fällen auch aus der Haut herausstehen. Damit liegt nicht nur ein Plattenbruch und eine Falschgelenkbildung vor, sondern auch eine Infektion der Bruchzone.
Die Diagnose eines Plattenbruchs oder Implantatbruchs erfolgt üblicherweise nach Durchführung einer Röntgenaufnahme.
Der Bruch einzelner Schrauben geschieht wesentlich häufiger als ein Bruch der gesamten Platte. Der Bruch einzelner Schrauben führt auch häufig zu einer geringen Verschlimmerung der Beschwerden. Er heilt dann auch spontan aus.
Sprunggelenksversorgung mittels Platten und Schrauben im Röntgenbild © Fotokon | AdobeStock
Die Behandlung der gebrochenen Platte besteht in der Regel in der Entfernung der Platte.
Die Schritte sind:
- Entfernung der Platte
- Säuberung der vorhandenen Falschgelenkbildung
- Erneute Zusammenführung des Bruchs mit einer neuen Platte oder einem anderen operativen Behandlungsverfahren z.B. Stabilisierung durch einen Marknagel
Zusätzlich ist in vielen Fällen noch eine Übertragung von Knochen notwendig.
Entweder von:
- künstlichen Knochen oder
- von Knochen aus dem Beckenkamm
Bei einer zusätzlichen Infektion kann hier auch noch ein mehrstufiges Vorgehen, d.h. zuerst Säuberung, später dann Stabilisierung notwendig sein.
Die Nachsorge besteht in der Mobilisierung und Belastung im schmerzfreien Bereich.
Üblich ist entweder:
- Vollbelastung oder
- 15 kg Teilbelastung nach der Entlassung
Nach 4 bis 6 Wochen kann der Patient in der Regel zur Vollbelastung übergehen.
Eine Metallentfernung ist bei operativ versorgten Sprunggelenksbrüchen häufig notwendig. Die Platten und Schrauben würden ansonsten unter der relativ dünnen Haut und Fettgewebsschicht am Sprunggelenk stören.
Sollten keine lokalen Beschwerden auftreten, ist auch keine Metallentfernung notwendig.
Ein Wiederbeginn mit Sport ist typischerweise nach 3 bis 6 Monaten möglich.
Einflussfaktoren der Heilungsaussichten nach einem Plattenbruch sind:
- Art der primären Fraktur
- ob sich diese gut ausheilen lässt
- ob es im weiteren Verlauf zu einer Überbrückung des Bruches kommt
Die Heilungsaussichten sind ferner eingeschränkt bei zusätzlichen Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
Auch das Rauchen führt zu einer Verschlechterung der Heilungschancen gerade nach einem Plattenbruch.