Bei komplizierten Knochenbrüchen kommen Platten und Schrauben zum Einsatz. Sie fixieren den Knochen, bis dieser wieder zusammengewachsen ist. Unter Umständen kann es jedoch zu einer Falschgelenkbildung (Pseudarthrose) kommen. Üblicherweise findet dabei auch ein Bruch der eingebauten Platte statt. Dieser äußert sich nach einer Zeit mit geringen Schmerzen durch plötzlich auftretende starke Schmerzen oder gar eine Fehlstellung im Bereich des Bruches. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Plattenbruch-Spezialisten und Zentren.
Empfohlene Spezialisten
Plattenbruch Fälle in Deutschland
12.443 Fälle im Jahr 2020
12.624 Fälle im Jahr 2023
( Prognose )
Das prognostizierte Fallzahlwachstum basiert auf Angaben zur Bevölkerungsentwicklung der statistischen Bundes- & Landesämter. Die Berechnung erfolgt je Altersklasse, sodass demographische Effekte berücksichtigt werden. Die Fallzahlen basieren aus einer Vernetzung von unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen. Mittels Datenanalyseverfahren werden diese Zahlen aufbereitet und unseren Usern zugänglich gemacht.
Artikelübersicht
Definition und Ursachen eines Plattenbruches bei Frakturen
Nach einer operativen Versorgung kommt es in wenigen Fällen zur Falschgelenksbildung (Pseudarthrose). Damit geht üblicherweise auch ein Plattenbruch der eingebauten Platte einher. Zu einem Plattenbruch kommt es, wenn der Bruch nicht verheilt, d.h. die Funktion der Platte nicht nach einer gewissen Zeit vom Knochen übernommen wird.
Jede Platte unterliegt, so lange der Knochen noch nicht verheilt ist, einer permanenten Biegebeanspruchung in beide Richtungen. Ähnlich wie wenn man ein Stück Blumendraht immer hin und her biegt, so kommt es auch bei einer Platte auf Dauer dann zu einem Bruch.
Die andere Möglichkeit, dass eine fehlerhafte Platte eingebaut wurde, ist unter normalen Bedingungen weitgehend ausgeschlossen. Der typische Fall ist, dass der Bruch nicht rechtzeitig ausgeheilt ist.
Symptome und Diagnose eines Plattenbruches
Nach einer Zeit mit geringen Schmerzen kommt es plötzlich zu starken Schmerzen im Bereich des Bruches. Manchmal zeigt sich auch eine Fehlstellung im Bereich des Bruches. Die Platte kann in manchen Fällen auch aus der Haut herausstehen, d.h. damit liegt nicht nur ein Plattenbruch und eine Falschgelenkbildung vor, sondern auch eine Infektion der Bruchzone.
Die Diagnose eines Plattenbruches oder Implantatbruches wird üblicherweise nach Durchführung einer Röntgenaufnahme gestellt.
Zum Bruch einzelner Schrauben kommt es wesentlich häufiger als zu einem Bruch der gesamten Platte. Der Bruch einzelner Schrauben führt auch häufig nur zu einer geringen Verschlimmerung der Beschwerden. Er heilt dann auch spontan aus.
Sprunggelenksversorgung mittels Platten und Schrauben im Röntgenbild © Fotokon | AdobeStock
Behandlung eines Plattenbruches
Die Behandlung der gebrochenen Platte besteht in der Regel in der Entfernung der Platte. Anschließend wird
- die vorhandene Falschgelenkbildung gesäubert,
- der Bruch erneut zusammengefügt und
- mit einer neuen Platte oder einem anderen operativen Bruchbehandlungsverfahren z.B. einem Marknagel stabilisiert.
Zusätzlich ist in vielen Fällen auch noch eine Übertragung von Knochen notwendig, entweder von künstlichem Knochen oder von Knochen aus dem Beckenkamm. Bei einer zusätzlichen Infektion kann hier auch noch ein mehrstufiges Vorgehen, d.h. zuerst Säuberung, später dann Stabilisierung notwendig sein.
Nachsorge bei einem Plattenbruch
Die Nachsorge besteht in der Mobilisierung und Belastung im schmerzfreien Bereich. Üblich ist entweder Vollbelastung oder 15 kg Teilbelastung nach der Entlassung. Nach 4 bis 6 Wochen kann dann in der Regel zur Vollbelastung übergegangen werden.
Eine Metallentfernung ist bei operativ versorgten Sprunggelenksbrüchen häufig notwendig. Die Platten und Schrauben würden ansonsten unter der relativ dünnen Haut und Fettgewebsschicht am Sprunggelenk störend auftragen würden. Sollten keinerlei lokale Beschwerden auftreten, so ist auch keine Metallentfernung notwendig.
Ein Wiederbeginn mit Sport ist typischerweise nach 3 bis 6 Monaten möglich.
Heilungsaussichten bei einem Plattenbruch
Die Heilungsaussichten nach einem Plattenbruch hängen zum einen davon ab, um welche Fraktur es sich primär zuerst gehandelt hat und ob sich diese gut ausheilen lässt. Zum anderen ist natürlich von Bedeutung, ob es im weiteren Verlauf zu einer Überbrückung des Bruches kommt.
Die Heilungsaussichten sind ferner eingeschränkt bei zusätzlichen Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Auch das Rauchen führt zu einer Verschlechterung der Heilungschancen gerade nach einem Plattenbruch.